„Gesundheit ist das Wichtigste im Leben!“ Wir wünschen uns zum Geburtstag von Herzen alles Gute im neuen Lebensjahr, „vor allem aber Gesundheit“. Wer hat sich das nicht auch schon einmal sagen hören? Ist Gesundheit aber wirklich das größte Gut von uns Menschen? Gibt es überhaupt eine Reinform von Gesundheit, die wir erstreben sollten? Oder begehen wir nicht vielmehr einen Kardinalfehler, wenn wir die Gesundheit als das Allerwichtigste bewerten, was ein Mensch besitzen kann?
Wie definiert man Gesundheit überhaupt?
Deutungsspielraum. Denn für manche bedeutet Gesundheit körperliche Unversehrtheit, d.h. fit zu sein und frei von irgendwelchen Infektionskrankheiten wie Grippe, Erkältung u.v.m. Für manch andere hat die Gesundheit auch eine psychische Dimension, etwa ein gesunder Geist, der frei von Neurosen, Traumata oder Suchtkrankheiten durchs Leben geht. Beides, Gesundheit an Leib und Seele machen erst die Gesundheit eines Menschen aus, wie es bereits Platon vor 2500 Jahren feststellte. Laut WHO ist die Gesundheit „ein Zustand völligen psychischen, physischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen. Die Weltgesundheitsorganisation spricht neben der Gesundheit an Leib und Seele sogar noch von einem dritten Aspekt, nämlich des sozialen Wohlbefindens.
Gibt es eine Reinform der Gesundheit?
Wenn wir unsere eigene Vorstellung von Gesundheit mit der Definition der WHO vergleichen, fällt doch direkt auf, dass es unmöglich scheint, eine objektive Reinform, also ein Höchstmaß an Gesundheit festzulegen, da die Gesundheit des Körpers, des Geistes und ebenso des sozialen Wohlbefindens objektiv keine messbaren Größen sind.
Das, was wir in unserer Gesellschaft also unter Gesundheit verstehen, ist häufig sehr individuell und relativ. Ich beobachte aber nicht erst seit Corona eine zunehmende Verabsolutierung der Gesundheit, als sei sie das größte Glück des Menschen. Ich beobachte gleichzeitig eine steigende Tendenz, unsere gekränkten Seelen und viele Probleme, die wir in unserem Alltag auf unseren Schultern tragen mit einer Fokussierung auf unsere körperliche Gesundheit auszugleichen. Die Pandemie ist ein hervorragendes Beispiel dafür, denn alle Maßnahmen des Bundes zielen bis heute auf eine körperliche Unversehrtheit ab, wägen aber keineswegs die Folgen der Maßnahmen ab in Bezug auf alle drei Aspekte menschlicher Gesundheit, wie sie die WHO definiert.
Gesundheit ist nicht gleich Gesundheit
Das, was wir in unserer Gesellschaft also unter Gesundheit verstehen, ist häufig sehr individuell und relativ. Ich beobachte aber nicht erst seit Corona eine zunehmende Verabsolutierung der Gesundheit, als sei sie das größte Glück des Menschen. Ich beobachte gleichzeitig eine steigende Tendenz, unsere gekränkten Seelen und viele Probleme, die wir in unserem Alltag auf unseren Schultern tragen mit einer Fokussierung auf unsere körperliche Gesundheit auszugleichen. Die Pandemie ist ein hervorragendes Beispiel dafür, denn alle Maßnahmen des Bundes zielen bis heute auf eine körperliche Unversehrtheit ab, wägen aber keineswegs die Folgen der Maßnahmen ab in Bezug auf alle drei Aspekte menschlicher Gesundheit, wie sie die WHO definiert.
Es gibt im Leben wichtigeres als Gesundheit
Ich möchte mit diesem Artikel nicht das Ziel verfolgen, die Gesundheit als gering zu erachten, sondern vielmehr uns die Angst vor Krankheiten zu nehmen. Es ist ja auch nicht so, dass wir unsere Gesundheit komplett in unseren eigenen Händen hätten und über sie verfügen. Gesundheit ist keineswegs unwichtig, vor allem die körperliche und seelische. Aber wir dürfen in meinen Augen nicht den Fehler machen und sie als das Allerwichtigste im Leben bewerten. Zu oft machen wir uns nämlich etwas vor, wenn wir denken, gesund sein heißt gleichzeitig ein langes und erfülltes Leben zu haben. Für ein erfülltes Leben sind andere Dinge viel wichtiger und diese verlieren wir immer mehr aus den Augen, wenn wir die Gesundheit verabsolutieren.
Beziehungen, Liebe und Vergebung und immaterielles Glück, das sind die schönsten Dinge im Leben eines Menschen. Bewusst und selbstbestimmt zu leben, das sind die wichtigeren Ziele, als ein langes und gesundes Leben. Denn wer Menschen kennt, die trotz unheilbarer Krankheit oder dem ein oder anderen Wehwehchen immer noch glücklich durchs Leben gehen, wird bestätigen können, dass es zum Seelenheil nicht unbedingt einer absoluten Gesundheit bedarf. Vor 2 Jahren bereits habe ich mich mit der Frage beschäftigt, was das wirklich wichtige im Leben ist, hier der Link zum Artikel.
No Comments